BAM! Zeitsprung! Wir schreiben das Jahr 1964, denn hier liegt die vermeintliche Wurzel zur Ikonisierung des Minis. In dem Jahr trat Mini erstmals bei der Rallye Monte Carlo an. Dem Fahrer Patrick „Paddy“ Hopkirk und seinem Co-Piloten Henry Liddon war das Kunststück gelungen, sich mit dem britischen Kleinwagen gegen eine Übermacht deutlich leistungsstärkerer Konkurrenten durchzusetzen. Ihre fehlerfreie Hatz über Land- und Passstraßen, Eis und Schnee, enge Kurvenstrecken und steile Hänge legte zugleich den Grundstein dafür, dass aus dem Underdog und Favoritenschreck nicht nur ein Publikumsliebling, sondern auch eine Motorsport-Geschichte schrieb. Denn der classic Mini dominierte auch in den Folgejahren die Rallye Monte Carlo. Hopkirks finnische Teamkollegen Timo Mäkinen und Rauno Aaltonen fügten der Titelsammlung in den Jahren 1965 und 1967 zwei weitere „Monte“-Gesamtsiege hinzu. Paddy Hopkirk, inzwischen 81 Jahre alt, begeistert sich noch immer für das Fahrverhalten seines Siegerautos: „Der Mini war ein sehr fortschrittliches Auto, obwohl er nur ein kleiner Familienwagen war. Sein Frontantrieb und der vorn quer eingebaute Motor waren sehr vorteilhaft, genauso wie die Tatsache, dass das Auto klein war und die Straßen kurvig. Sie waren außerdem ziemlich schmal, was meiner Meinung nach auch ein Vorteil für uns war. Und wir hatten viel Glück, dass die Autos in Ordnung waren, dass alles zur richtigen Zeit passierte und zum richtigen Zeitpunkt zusammen kam.“ Vor allem im Heimatland des classic Mini wurde der Sieg enthusiastisch bejubelt. Der Ire Hopkirk erhielt ein Glückwunsch-Telegramm von der britischen Regierung, auch die Beatles gehörten zu den ersten Gratulanten. „Da kam eine Autogrammkarte der Beatles“, erinnert sich Hopkirk, „auf der geschrieben stand: ‚Jetzt bist Du einer von uns, Paddy.’ Es ist heute sehr schön, so etwas zu haben.“ Schaut Euch nur mal den Suchscheinwerfer auf dem Dach an. Damit verfügt die Rallyeversion über 8! Scheinwerfer. Das sind die kleinen Details, die die wahren Fans begeistern. Nur so kann man sich die exorbitante Summer, die kürzlich bei einer Versteigerung für eine Replika der Monte Carlo Version gezahlt wurde, erklären. Es waren sage und schreibe über 100 Tsd. Pfund. Weltweit wurde der Triumph des classic Mini bei der „Monte“ von Motorsport-Fans als Sensation gefeiert. Doch ganz aus heiterem Himmel kam er nicht. Das sportliche Talent war dem von Alec Issigonis, dem stellvertretenden Technischen Leiter der British Motor Corporation, entwickelten Kleinwagen bereits in die Wiege gelegt worden. Entdeckt hatte es als erster der Sportwagen-Konstrukteur John Cooper. Er gab den Anstoß zum Bau einer leistungsgesteigerten Version des anfangs nur 34 PS starken, aber dank seines Frontantriebs, seines geringen Gewichts, seiner breiten Spur und des vergleichsweise langen Radstands äußerst agilen Viersitzers und ebnete dem classic Mini damit auch den Weg auf die Rennstrecken und Rallyepisten. Mini hat sich unter der Regie von BMW genau diese sportlichen Tugenden bewahrt und in die Jetztzeit transferiert. Das "Go-cart-Feeling" gehört noch heute zur Serienausstattung eines Minis. Aber hier sei mir eine Bitte erlaubt:"Macht ihn wieder leichter und kleiner, damit man noch immer Mini meint, wenn man Mini sagt. ![]() Im Jahr 2000 wurde der letzte Mini classic vom Band gerollt. Er wurde mit nur 500 Stück als Cooper S Sondermodell der last edition gebührend gefeiert. Auf dem Markt habe ich dieses Modell allerdings noch nie zum Kauf gesehen. Wenn Ihr einen ganz ursprünglichen Mini erwerben möchtet, solltet Ihr Euch das Modell 850 näher ansehen. Diese Fahrzeuge bestechen durch Purismus und Ursprünglichkeit und die Preise ziehen hier am stärksten an. Der Mini classic wurde zum Ende der 90er Jahre viel komfortabler und leistungsstärker. Hier ist der Fokus auf spezielle Sondermodelle sicherlich am interessantesten. Fotos: BMW, thelastminis.com Bewertung (0-10 Punkte):
Fazit: 65 Punkte. Geringes Gewicht und dadurch große Fahrfreude gepaart mit zeitlosem Design und geringen Abmessungen, so stellt der Mini classic eine perfekte "Rennsemmel" für den urbanen Raum dar. Gute Modelle aus dem Ende der 90er Jahre kosten ca. 10 Tsd. EUR. Für die älteren muss man bereits eher 15 Tod. EUR einkalkulieren. Aber das lohnt sich. Ich glaub ich werd schwach...
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December 2017
AutorIch heiße Heiko und bin seit 1980 mit dem Oldtimervirus befallen. Soweit ich mich recht erinnere, begann das mit dem Aufbau meiner Siku-Modellautosammlung. Zu der Zeit war ich zwar meistens in Bodennähe unterwegs, aber das Bespielen von klassischen Blechmodellen sollte meinen Mobilitätsgeschmack prägen. Einen Teil davon möchte ich gern mit Euch teilen. Ich bewerte die Ikonen nach meinen subjektiven Kriterien und hoffe Euch damit eine Hilfestellung zu bieten und eine Kaufentscheidung zu vereinfachen. Diesen Blog schreibe ich aus purer Leidenschaft zu altem Blech. Ab und an kann natürlich auch mal etwas Modernes dazwischen kommen. Kategorien |