Für den damaligen Neupreis eines Miuras konnte man sich 1967 13 neue Volkswagen Käfer kaufen.Was will man mit 13 Käfern? Genau, darum kauften sich ja auch einige lieber einen richtig schnellen und exklusiven italienischen Sportwagen. Als der Miura präsentiert wurde, glich er einer Revolution, denn er brach damals mit allen gängigen Vorstellungen eines Straßensportwagens. Er war der Rebel, der sich mit seinem Mittelmotorkonzept vom Ford GT 40 inspirieren ließ. Der Lambo erntete mediale Begeisterungsstürme. Das Design war außergewöhnlich und bis ins kleinste Detail durchdacht. Das begeistert natürlich noch heute groß und klein. Da wären z.B. die, wie Wimpern wirkenden Gitter um die Scheinwerfer, die Lamellen am Heck oder die riesige Front- und Heckhaube. Der Miura ähnelt in vielen Details einem Rennwagen und das macht ihn so aufregend. Um in den knapp einen Meter flachen Wagen einzusteigen, sollte man ganz schön gelenkig sein. Man sitzt schon fast auf dem Boden. Es geht ausgesprochen beengt zu, da direkt hinter den Sitzen der 12-Zylinder seinen Dienst verrichtet. Das hat natürlich einen gewissen Reiz, weil man beim Blick in den Rückspiegel die offenen Ansaugtrichter sehen kann. Gibt man Gas, bewegen sie sich schlagartig. Man wird quasi eins mit der Maschine. Ein Wahnsinn... Die Jäger-Rundinstrumente sind eine wahre Augenweide und der Tacho reicht bis zu optimistischen 320 Km/h. Rechts vom Fahrer liefern 6 weitere Instrumente wichtige Informationen. Das Auto steckt voller Gimmiks, wie z.B. die Bedienung der Klappscheinwerfer. Diesen Schalter findet man am Dachhimmel. Nicht besonders praktisch, aber verdammt cool. Dreht man den Schlüssel in der Mittelkonsole, bricht direkt im Rücken ein Inferno los, das einem gehörig die Härchen aufstellt. Im Fahrbetrieb sind aufgrund der mannigfaltigen Geräuschkulisse Unterhaltungen nicht möglich. Aber ganz ehrlich, wer will sich beim Fahren dieses Sportwagens denn noch unterhalten? Hier ist Geniessen mit allen Sinnen angesagt! Und wie fährt er sich? Wer ihn "Fliegen" lassen will, muss kräftig zupacken und sich an die recht hohen Lenkkräfte gewöhnen. Das setzt sich beim Treten der Pedale fort. Da benötigt man anständige Beinmuskeln. 2 Stunden im Miura sind mindestens genauso Effektiv, wie der Gang in die Muckibude - aber wesentlich aufregender! Zu den Fakten:
Bewertung (0-10 Punkte):
Fazit: 53 Punkte. Dadurch, dass die Miura Preise stark gestiegen sind, sind auch sehr aufwendige Restaurierungen rentabel. Für gepflegte Modelle zahlt man bereits mehr als 600 Tsd. EUR. Allerdings gibt es auch einige Modelle, die nicht perfekt sind. Das Angebot ist sehr überschaubar. Anbauteile sind extrem schwer zu beschaffen. Originale Modelle sucht man wie die Nadel im Heuhaufen, daher muss man die Qualität der Restaurierungen beurteilen können. Laien sollten daher unbedingt Expertenrat einholen. Hilfreich ist auch der Kontakt zum Lamborghini classic Club Germany - lccc.de Fotos: drive-my.com, image juicy.com
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December 2017
AutorIch heiße Heiko und bin seit 1980 mit dem Oldtimervirus befallen. Soweit ich mich recht erinnere, begann das mit dem Aufbau meiner Siku-Modellautosammlung. Zu der Zeit war ich zwar meistens in Bodennähe unterwegs, aber das Bespielen von klassischen Blechmodellen sollte meinen Mobilitätsgeschmack prägen. Einen Teil davon möchte ich gern mit Euch teilen. Ich bewerte die Ikonen nach meinen subjektiven Kriterien und hoffe Euch damit eine Hilfestellung zu bieten und eine Kaufentscheidung zu vereinfachen. Diesen Blog schreibe ich aus purer Leidenschaft zu altem Blech. Ab und an kann natürlich auch mal etwas Modernes dazwischen kommen. Kategorien |