1992 fuhr ich mit dem Z1 nach Sylt Der für die damalige Zeit extrem futuristische Minimal-Roadster fährt nun endgültig in Richtung Icone! Er ist daher ein heißer Investmenttip mit hohem Spassfaktor. Der Z1 ist einfach genial. Voll versenkbare Türen, moderne Sandwich-Bauweise und der knackige konventionelle Sechszylinder mit 170 PS sind Garanten für mega viel "Freude am Fahren". Ich werde meine erste Reise jedenfalls nie vergessen, denn dieses Gefühl bei der Fahrt etwas von der Strasse aufheben zu können, ist unbeschreiblich. Damals kannte ich allerdings noch nicht den Jeep Willys, aber das ist ein anderes Kapitel. Alles passt perfekt, ist auf Sportlichkeit getrimmt, klingt super und wirkt solide. Man verschmilzt mit dieser Maschine. Die Show, wenn man bei geschlossenem Dach einsteigen möchte ist nicht von schlechten Eltern und hat selbst auf Sylt zu vielen offenen Mündern geführt. Man drückt den Türknopf und die Tür gleitet runter und verschwindet komplett in den Seitenschwellern - eine wahrhaft meisterliche Ingenieurskunst. Nun sollte man natürlich etwas gelenkig sein, aber der Einstieg fällt ähnlich leicht, wie beim aktuellen i8. Ist also machbar und cooler als bei dem 140 Tsd. EUR teurem Hybridkollegen. Eigentlich ein Wunder, dass die pingeligen deutschen Behörden diesem Spass ihren Segen gegeben haben! Diese ganze Freude wird nun auch noch durch die phänomenale Strassenlage ergänzt. Der BMW klebt wie ein Gekko auf der Straße und Slalomfahrten beeindrucken sogar noch heute. Am besten kann man das natürlich auf Alpenpässen erfahren und nicht auf dem Autozug nach Sylt. Aber wer weiß, vielleicht kreuzen sich ja unsere Wege erneut. Ich würde mich sehr freuen! Diese Sportlichkeit mit Go-kart-Feeling, perfekt arbeitendem Getriebe und tollem Motor beeindruck selbst verwöhnte Sportfahrer und rundet das Bild der kommenden Icone gekonnt ab. Und jetzt kommt eigentlich das beste (zumindest für uns Oldtimer- und Youngtimer Fans) - er bietet Rost kaum eine Angriffsfläche, weil seine Karosserie aus Kunststoff und sein Stahlrahmen verzinkt ist. So viel Solidität hat natürlich ihren Preis. Aber jahrelang "dümpelte" er im guten Zustand um die 25 TEUR herum. Das ist nun vorbei und ab 38 TEUR kann man dabei sein. Das lohnt sich meiner Meinung nach allemal, da von diesem Modell nur ca. 8000 Stück gebaut wurden. Der damalige Neupreis lag übrigens bei 83 TDM. Fotos: bmw.de Bewertung (0-10 Punkte):
Fazit: 60 Punkte. Bei 37 TEUR fängt der Spass an und dann habt Ihr auch noch lange etwas davon. Die Kombination von "Einmaligkeit des Fahrgefühls", den positiven Fahreigenschaften, der soliden Verarbeitung, der geringen Produktionsmenge und dem bevorstehenden Sprung auf den Olymp Automobiler Iconen sollten zu recht großen Preissteigerungen beitragen. Also auf zur Bank und dann wird 2016 ein Jahr voller "Freude am Fahren". Die Unterhaltskosten sind übrigens gering und die Ersatzteilversorgung hervorragend.
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Leistung durch Ladedruck! Der aufgeladene BMW 2002 kommt 1973 als erster deutscher Turbo-Sportler auf die StraßeBMW hat sich das Debüt ganz anders vorgestellt, denn der Erfolg blieb dem 2002 Turbo verwehrt. Das lag an der aufkeimenden Ölkrise, einer damit verbundenen wachsenden Anti-Auto-Stimmung und zuletzt auch noch empörten Politikern, die den erfolgsverwöhnten Bayern die show stahlen. Vermutlich hat BMW auch etwas zu dick aufgetragen. Prangte doch ein riesiger Frontspoiler mit einem in Spiegelschrift verziertem "2002 Turbo" an der auffällig lackierten und breit aufgestellten Karosserie. Jeder sollte im Rückspiegel lesen können, wer da von hinten auf der linken Spur angeflogen kommt. Damit widersprach der 2002 Turbo komplett dem damaligen Zeitgeist. Sprit sparen war ja en vogue. Der BMW erinnert mit seinen verspolierten Lippen ein wenig an Provinz-Tuning, aber irgendwie hat das in der heutigen Zeit auch wieder seinen Reiz, denn er ist längst zu einer Icone avanciert. 170 PS bei 1125 kg im vollgetankten Zustand sorgen für jede Menge Fahrspass und auch heute noch ist er damit den meisten "Durchschnittsmöhren" überlegen. Er zeichnet sich zudem auch noch durch einen hohen Nutzwert aus, denn eine kleine Familie kann damit sogar verreisen. Die steil stehenden Scheiben und die filigranen Dachsäulen lassen viel Licht in den Innenraum und sorgen für große Übersichtlichkeit. Kurz zu den Fakten:- 170 PS bei 5800 Umdrehungen/Min - 2 L Hubraum - 4 Zylinder mit Abgasturbolader - nur 4,25 L Motorölinhalt (schnell auf Betriebstemperatur) - Vierganggetriebe - Hinterradantrieb - Sportfahrwerk und Sperrdifferential - Einzelradaufhängung an Querlenkern - 212 Km/h Topspeed - 0 auf 100 in 7s - 15,9 l Verbrauch - insgesamt wurden von 1973 - 1974 nur 1672 Exemplare gebaut Und wie fährt er sich? Im unteren Drehzahlbereich, also bevor der Turbo zubeisst, überraschend zahm. So wie ein "normales" Familienauto. Aber wenn man den Motor drehen lässt, entsteht das, was BMW's claim für Jahre prägen sollte - Freude am Fahren! Dann kommt einem der Bayer wie ein wildes Tier vor. Erst baut sich der Ladedruck auf und ab 4000 Touren geht das Feuerwerk los. Dann haut der Turbo unter pfeifendem Geheule die Passagiere unfassbar stark nach vorne, dass einem die 7 s auf 100 km/h stark untertrieben vorkommen. Ein großer Spass... Der wilde Ritt auf einer Kanonenkugel! Ungemein pur und reduziert. Das spiegelt sich im ganzen Auto wider und passt zum Gesamtkonzept. Schade, dass nur 1672 davon gebaut wurden, denn das ließ die Preise ebenso raketenmässig in den Himmel schiessen. Einen Wermutstropfen habe ich dennoch anzumerken - das Lenkrad flattert in der Hand, wie ein gerade gefangener Fisch. Da helfen nur die richtigen Autofahrerhandschuhe. Unter 50 TEUR kann man keine guten Exemplare mehr erwarten. Ihr seid mittlerweile eher ab 80 Tsd. EUR für ein gutes Exemplar dabei. Wieder einmal kann man da nur noch den Kopf schütteln, wenn man daran denkt, dass er vor 5 Jahren noch 50 Tsd. EUR günstiger zu erwerben war. Ich gehe, aufgrund der Sonderstellung und der geringen Produktionsmenge, von weiteren Preissteigerungen aus. Wollt Ihr auch einen kaufen, dann fragt doch mal bei BMW Classic in München an (bmw-classic.de). Fotos: BMW Club Niederlande Bewertung (0-10 Punkte):
Fazit: 69 Punkte. Wenn Ihr ca. 50 Tsd. EUR investieren und einen Fachmann zur Begutachtung mitnehmen könnt, braucht ihr nur noch viel Zeit zum Suchen, denn die meisten Turbos befinden sich in klebrigen Sammlerhänden. Eine Wertsteigerung ist garantiert. Der 2002 zählt zu BMWs Meilensteinen und teilt viele seiner Schwachstellen mit seinen 02-Geschwistern. Rost ist der größte Feind. Also Vorsicht und den Kopf entscheiden lassen, sonst wird es teuer! Auf besonderen Wunsch eines Kumpels aus meiner alten Heimat, stelle ich Euch den Lancia Stratos HF vorWahnsinn - das beschreibt das Fahrgefühl ziemlich exakt. Der oft als Rallyewagen bewegte Stratos begeistert durch Direktheit und Fahrbahnkontakt. Die leichte Karosserie (Hauben und Türen aus Glasfaser) ermöglicht enorme Kurvengeschwindigkeiten und brachiale Beschleunigungen. Das alles wird mit "nur" 265 bzw. 330 PS erreicht. Es zeigt sich einmal wieder, dass Gewicht (960 Kg) einfach alles schlägt. Mit Hilfe dieses Italo-Heißsporns wurde Mitte der 70er die gesamte Rallye-Elite überrascht. Rallye-Fahren war zu Beginn der 70er ein regelrechter Volkssport, also in dem Sinne, dass die Rennhelden zum Volk kamen und dieses hautnah, meist auch an extrem gefährlichen Standorten ihren Piloten zujubelte. Rallye war "in, gefährlich, laut, schnell und dreckig". Das nutzen vor allem Renault, Porsche und Ford mit dem Alpine, 911 und Escort als Werbeplattform. Lancia rutschte hingegen mit dem front getriebenen Fulvia nur hinterher. Es musste ein Donnerknall folgen. Eine Ikone, die Renngeschichte schreiben sollte. Der Startschuss für den Stratos war gefallen. Um bei der Rallye-WM mitfahren zu können, musste Lancia 400 Serienfahrzeuge verkaufen. Dies gelang, obwohl am Ende die letzten Modelle für 15 Tsd. DM vom Hof gekehrt wurden. Wenn man sich das mal überlegt, dann kann man schon feuchte Augen bekommen, denn heute muss man mindestes 500 Tsd. EUR in die Hand nehmen. Mit dem Ferrari Dino V6-Mittelmotor war er der Konkurrenz wahrlich überlegen. Wie ein Ufo wirkte der ursprünglich von Bretone gezeichnete Donnerkeil. Lancia schaffte es, die Konkurrenz 1974 - 1976 zu düpieren. Das Besondere des Stratos? Alles. In ihm steckte ein völlig neues Konzept. Vorher beschickten die Werke Rallyes, indem sie ein halbwegs geeignetes Auto aus der Großserie abzweigten und modifizierten. So war es beim Porsche 911, beim Escort, später beim Fiat 131. Beim Stratos lief es genau umgekehrt. Er wurde kompromisslos fürs Rallyefahren konstruiert, und nur dafür! Der Kunde war völlig egal. Zunächst der kurze Radstand: Der war Absicht, vor allem für die oft winkligen Straßen der Weltmeisterschaft, besonders in Monte Carlo, San Remo, Korsika, alle drei vor Lancias Haustür. Und tatsächlich dribbelte der Stratos dort alle anderen schwindelig. Aus heutiger Sicht ist der Radstand arg kurz geraten, denn damit war dieses Mittelmotorgerät heikel zu fahren. Es rannte zwar irrsinnig schnell um die Ecken, aber das "zu schnell" lag nur eine Rasierklingenschneide entfernt. Zweitens sein Dino-Motor. Der hatte in der Straßenversion 190 PS, im Werkstrimm 270 PS, und dann kam der Vierventiler als Evolutionsstufe. Der lieferte 330 PS und war nur noch von wenigen furchtlosen Virtuosen volle Lotte zu fahren. Jetzt wollt Ihr bestimmt noch wissen, wie es sich anfühlt einen Stratos zu fahren? Geil. Man hockt drin, adrenalingetränkt wie im Zentrum einer Höllenmaschine und im Geiste ständig vorauseilend gegenlenkend, vor sich nur Uhren, Schalter, Sicherungen, Hebel, Schnallen. Ein Kampfjet dürfte auf dem gleichen Gemütlichkeitsniveau liegen. Und was die Akustik angeht, würde es wahrscheinlich keinen Unterschied machen, direkt im Motor zu sitzen, der 20 Zentimeter von den Ohrmuscheln entfernt sein heiser röchelndes Leben feiert. Held sein hat halt auch mit leiden können zu tun. Fazit:Für die Meisten, vor allem meinen Kumpel, ist der Stratos eines der begehrenswertesten Autos der Geschichte. In Sammlerkreisen gilt er als einer Art "Blaue Mauritius". Er hat seinen Preiszenit sicher noch nicht erreicht und ist außerdem ein fahrerisches Erlebnis, sofern man bei Nässe fein dosiert Gas gibt, um nicht dem Hintermann in die Augen schauen zu müssen. Wir sprechen hier allerdings von einem teuren Spass. Zuerst haut die Anschaffung ein Meteorartiges Loch in die Haushaltskasse, zudem sind auch die Teilepreise nicht von Pappe, andererseits ist er leicht zu warten und zu pflegen. Rost ist dank der Kunststoff-Karosse fast kein Problem, allerdings will so ein Rennpferd öfter bewegt werden. Viele parken in wunderschönen Garagen, bis sie sich kaputtgestanden haben. Eine Alternative wäre übrigens eine Replica, etwa von Lister-Bell in England, aber unter 100 Tsd. EUR kommt man da auch nicht vom Hof. Fotos: Silodrom.com
Oldtimer sind verstaubt und etwas für den älteren Herren im Tweetsakko? Come on, das ist schon lange vorbei...Gestern war ich Teil einer medial begleiteten Serie von Fahrzeugkäufen, die es in sich haben. Ja, mein Kumpel Chris kauft Iconen (vornehmlich US und Italien), restauriert, stellt deren Originalzustand wieder her, tunt, optimiert, wartet und bewegt. Wenn man an Petrolheads denkt, muss er einfach vorkommen! Und er teilt sein Wissen mit der Welt. Ihr werdet es Mitte 16 auf DMAX zur besten Sendezeit erleben. Das wird ein 20 minütiges Feuerwerk ehrlicher Leidenschaft für altes Blech und Wahnsinnsschlitten... Wir waren gestern für den Lincoln Continental 21 Stunden unterwegs, aber das hat sich für seinen neuen Besitzer mehr als gelohnt! Ohne Filmcrew im Nacken, hätten wir es in 12 Std. geschafft. Der hier erworbene Lincoln Continental von 1970 kommt in die guten Hände eines ehemaligen Münchner Autohausbesitzers, der genau dieses Modell als Neuwagen in den Staaten fuhr. Wahrlich eine rührende Geschichte. Zumindest kann man hoffen, dass er sich erinnert, wie die ganzen elektrischen Helfer funktionieren. Am besten haben mir die pneumatisch gesteuerten Klappen vor den Scheinwerfern gefallen. Sie erinnerten mich an den Alfa Romeo Montreal. Die klappten zwar nur bis zur Hälfte runter, aber sahen dafür noch cooler aus: Aber zurück zur schwarzen Gefahr, die uns von München nach Wien lockte. Der Verkäufer, ein sehr Sympathischer Herr im besten Alter, erklärte bereitwillig alle Details und ließ fürs Fernsehen seinen Old- und Youngtimer Betrieb fast ganztägig ruhen, um sich voll und ganz den Fragen meines Kumpels zu widmen. Und immer die Kamera drauf... Ich war überrascht, welcher Aufwand betrieben werden muss, um ein paar gute Szenen zu kreieren. Kreativ wurde der Dreh von Simon begleitet, der uns auf der Hinfahrt im Range begleitete. Er erheiterte uns die ersten Stunden (schliesslich brachen wir um 6:30 Uhr auf), bis er sich der völligen Entspannung auf der Rückbank hingab. Simon, wir sehen uns wieder! Und dann... er Trend geht eindeutig zur viert-Gopro. Und die hatten Saugnäpfe am Start, da wird jede Krake blass... Also am 30.12. um 4 oder 5 Uhr nachts läuft ein 5 Min Schnipsel auf DMAX. Das hat natürlich steuerliche Gründe, aber liefert schon mal Einstimmung, auf das, was Euch ein halbes Jahr später erwartet. Eins kann ich Euch sagen, es wird nicht nur informativ, nein auch ziemlich lustig. Ich spiele ja auch kurz mit. Nun habe ich es endlich zum Autoverlader gebracht! Man muss halt beharrlich und permanent an seinen Träumen arbeiten bzw. festhalten, dann wird man es auch irgendwie schaffen. Der Verkäufer hat noch einige interessante Objekte im Portfolio. Ich ich liebend gern den Mehari mitgenommen. Aber bei diesem Modell waren die Preissteigerungen in den letzten Jahren ähnlich hoch, wie bei der Ente oder dem Käfer.
Kurz noch etwas zum Transport. Dadurch, dass der Lincoln vermutlich noch nen Männerchor im Kofferau hatte, wog er ca. 2,6 t und das führte bei meinem Range zu einem Mehrverbrauch von genau 5 l. Zwei mal sind wir etwas ins Schlingern geraten. Das zeigt, dass man solche Trips sehr vorsichtig angehen muss und wenn man sich mit den Anhängern nicht auskennt, kann man sich ja bei jeder Fahrschule erkundigen. Wenn Ihr nach 1998 den Führerschein gemacht habt, musstet Ihr je eh eine Anhänger-Prüfung absolvieren. Alles in allem, war das ein toller Trip, den ich nie vergessen werde. Danke, Chris, das Du mich gefragt hast. V8 Power zum Reinbeissen! Was für Linien...„Mangusta“ ist das italienische Wort für den Mungo – ein kleines Säugetier, das in der Lage ist, giftige Kobras zu besiegen. Der Name „Mangusta“ signalisierte, dass dieses Auto ein ernstzunehmender Konkurrent für Carroll Shelleys Cobra ist. Gebaut wurde er von 1967 - 1971. Der Mangusta ist ein seltener Vertreter seiner Art. Von nur 400 gebauten Exemplaren haben bis heute ca. 250 überlebt, wobei der Großteil davon von den jeweiligen Besitzern getuned bzw. verändert wurde. Es gibt vermutlich nur noch eine Hand voll, die im originalen Bestzustand zu finden sind. Der De Tomaso wurde als echter Mittelsportwagen wohl nie im Winter bewegt, was eine Erklärung für die überdurchschnittlich guten Zustände der Karosserie ist. Die Verbindung der extrem großen Aluminium-Motorhaube zum darunter liegenden Stahlrahmen weist manchmal Kontaktkorrosion (kennt man von Land Rover) auf. Auch Türunterkanten und Seitenschweller rosten gern, aber sonst kann man Entwarnung geben. Mit der Detail-Besessenheit zur Karosseriekonstruktion und einer guten Verarbeitung hätte der Mangusta damals eine Sensation werden müssen. Aber so, wie er verkauft wurde, war er bei Nässe beinahe unkontrollierbar und bei hohen Geschwindigkeiten vorne unangenehm leicht. Angetrieben wird dieser Rennwagen von einem wassergekühlten V8 Motor aus der Serienproduktion von Ford, was ihn sehr zuverlässig seine Arbeit verrichten lässt. Da die Getriebeglocke nur knapp über dem Asphalt ruht, ist die Kontrolle auf starke Kratzspuren essentiell, damit man Getriebeschädigungen, zumindest auf den ersten Blick, ausschliessen kann. Sollte hier ein Problem vorliegen, wird es richtig teuer. Auch die Funktionsprüfung der Klimaanlage ist sehr wichtig, denn im Innenraum wird es mehr als mollig warm. Sofern man gern in Parkhäusern parkt, habe ich eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute: Er ist nur 1,1 m hoch und müsste unter den meisten geschlossenen Schranken hindurch fahren können. Die schlechte: Das Risiko mit der Getriebewanne aufzusetzen, ist sehr hoch. Leider kann ich ihn nicht bewerten, da ich ihn noch nie gefahren bin. Bitte meldet Euch, wenn ich ihn Probefahrten soll! Fazit: Extrem lässiger Supersportwagen, der nicht nur bei der Beschleunigung explodiert, nein auch die Preise schossen in den letzten 2 Jahren durch die Decke. Konnte man 2013 einen guten Zustand noch unter 100 Tsd. EUR erwerben, verlangen Besitzer nun über 300 Tsd. EUR.Darfs n Schuss Ferrari sein? Ein Fiat mit Ferrari Motorentechnik ist ein echter Geheimtip!Ich war bis 2010 eingefleischter Alfisti und da kam mir ein Fiat natürlich nicht ins Haus, obwohl es da meinerseits bereits einige Überlegungen gab. Erst 2002, als ich in London lebte, ist mir dieses Modell in freier Wildbahn begegnet. Ich war so "geflashed", dass ich ziemlich viel Zeit damit verbrachte, überhaupt erstmal herauszufinden, um welchen Fiat es sich bei dieser flüchtigen Begegnung handelte. Denn ehrlich gesagt hat er mich eher an einen Aston Martin erinnert. Vielleicht hat auch die Stadt und die nächtliche Stimmung auf ihn abgefärbt. Der 2,4 l Motor, der von Ferrari entwickelt und von Fiat in Serie gebaut wurde, erbrachte 180 PS und war zur damaligen Zeit im Vergleich zu Porsche und Mercedes das eindeutig bessere Aggregat. Der GT war eher als schnelles vier-sitziges Reisecoupe´ausgelegt, das nicht bretthart durch die Kurven wieselte, sondern vor allem auf der Autobahn perfekt funktioniert. Die Qualität von Motor, Fahrwerk und Karosserie war sehr hochwertig, was man vom Innenraum leider nicht berichten konnte. Der Name Dino stammt übrigens von Alfredino, dem Sohn Enzo Ferraris. Leider hat er den Einsatz des Motors im Dino Coupe nie erlebt. Er wurde nur 24 Jahre alt. Gute Modelle sind sehr rar geworden, weil der "Ferrari des Kleinen Mannes", oft von seinen Besitzer "verschlissen" wurde, die einen Ferrari-Motor zu kleinem Geld fahren wollten. Solltet Ihr dennoch einen finden, würde ich zum Kauf raten. In 10 Jahren, werdet Ihr wissen warum. Aber bitte überzeugt Euch vom guten Zustand des Antriebsaggregates und einer möglichst rostfreien Karosserie.Vor jedem Kauf gilt es also die üblichen verdächtigen Stellen sorgfältig zu überprüfen. Dazu gehören alle Radläufe, die A-Säulen, die Schweller und Bodenbleche, Türen und Hauben und die Kotflügel. Überhaupt findet sich am Fiat Dino Coupé kaum ein Karosserieteil, das nicht korrosionsgefährdet ist. Zudem wurden viele Fahrzeuge dilettantischen Schweißversuchen unterzogen. Bei der Ersatzteilversorgung ist der Fiat Dino-Pilot auf die wenigen Fiat-Spezialisten in Deutschland angewiesen. Karosserie- und Ausstattungsersatz ist extrem rar. Für die Versorgung mit Technik- und Verschleißteilen sorgen die Ferrari-Spezialisten, zu entsprechend hohen Preisen. Der Wagen schafft ca. 210 Km/h und beschleunigt in 9 Sekunden auf 100 Km/h. Der Verbrauch pendelt zwischen 10 und 14l, je nach Fahrweise. Bewertung (0-10 Punkte):
Fazit: 65 Punkte. Wenn Ihr ca. 20 Tsd. EUR investieren und einen Fachmann zur Begutachtung mitnehmen könnt, solltet Ihr eigentlich ein Modell im guten Zustand erwerben können. Eine Wertsteigerung ist garantiert. Eine günstigere Möglichkeit, einen Ferrari-Motor zu fahren, gibt es auch heute nicht. Die Form ist mehr als gefällig. Gut gepflegt, wird er Euch sehr lange Freude bereiten. Schizophrene Französin - das kling spannend!![]() Der Citroen SM stand immer im Spannungsfeld zwischen Sportwagen und sanftem Gleiter bzw. zwischen tollem Motor und katastrophaler Technik. Selten hat ein Franzose mehr polarisiert. Als er 1970 vorgestellt wurde, durchkreuzten Assoziationen zum 600er Mercedes die Fachpresse. Citroen schien ein großer Wurf gelungen zu sein. Allerdings wurde die Symbiose aus Maserati Triebwerk und Großserientechnik von Citroen nicht bis ins Detail gelebt. Zum Beispiel waren die Spanner der Steuerkette viel zu schwach und wenn der Motor nicht langsam war gefahren wurde, gab er oft bereits nach 50 Tsd. Km den Geist auf. Erschwerend kam hinzu, dass die Citroen-Mechaniker mit der Italienischen Motorentechnik schlicht überfordert waren und so Folgeschäden produzierten. Also haftete dieser Wunderschönen Icone nach nur kurzer Zeit ein zweifelhaftes Image an. Schlussendlich wurden die letzten 60 Exemplare einfach verschrottet. Das muss man sich mal vorstellen. 60 SM einfach in die Presse - Klappe zu - SM tot! So war das. Eigentlich sehr schade, denn das Design begeistert heute mehr denn jeh. Ich konnte Anfang 2000 mal ein Modell durch Berlin-Mitte fahren und das hat mich sehr beeindruckt. Durch die Luftfederung hat man das Gefühl auf einem Teppich zu fliegen und der Maseratimotor gab ordentlich Rückenwind. Durch die geringe Zahl überlebender SM, waren auch damals viele Leuchtturmväter mit offenen Mündern am Strassenrand auszumachen. Übrigens war er damals mit 220 Km/h Höchstgeschwindigkeit des schnellste Serienfahrzeug mit Frontantrieb. Allerdings rauschen dann auch mal schnell 20 l Sprit durch die Leitungen. Eigentlich kein Wunder bei dieser Formensprache! Das vordere Kennzeichen befindet sich auf Höhe der Scheinwerfer hinter Plexiglas und die Scheinwerfer folgen natürlich dem Lenkeinschlag. Einfach genial. Allein die Zulassung dieser sinnvollen Lichtführung hat in Deutschland genau so lange gedauert, wie die Entwicklung des gesamten Fahrzeugs. ![]() In den 70ern war er seiner Zeit jedenfalls voraus. Er wurde bewundert, aber nicht verstanden und so ist es heute eigentlich auch noch. Es stellt sich die Frage, für wen dieses Auto eigentlich gebaut wurde. Preislich spielt er auf Porsche Niveau, ist aber als Alltagsklassiker völlig ungeeignet. Er sucht einen Besitzer, der ihn eher als ein Gesamtkunstwerk begreift und ihm so manche Macke verziehen kann. Positiv sind der Maserati 6-Zylinder und die zukunftsweisende Citroen-Technik. Negativ siehe bei positiv. Bewertung (0-10 Punkte):
Fazit: 60 Punkte. Eine wunderschöne aber zickige Diva, die dem Fahrer eine gewisse hintergründige Noblesse verleiht. Ein Auto für Kenner und Geniesser und extrem exklusiv. Häufige Defekte und teuere Ersatzteile machen das Vergnügen sehr kostspielig. Aber wer schön fahren will, muss manchmal leiden. Bitte nur unter fachkundiger Anleitung und als gut gewartetes Exemplar erwerben. Die Preise für gute Modelle beginnen bei 40 Tsd. EUR! Für Fahrzeuge mit nachvollziehbarer Historie und professioneller Wartung spreche ich eine Kaufempfehlung aus. 70 Jahre Iconen Geländewagen mit neuster Technik und Tuning bis zum Limit - weckt das Begehrlichkeiten?Zum Bearbeiten hier klicken. Der frühe Ford Bronco spukt schon seit Jahren in meinem Kopf herum. Ich habe mal einen Film gesehen, in dem ein Spiesser in einem Fiat Panda an der Ampel stand und auch bei der zweiten Grünphase nicht losfuhr, weil er, aus welchem Grund auch immer, vom Hintermann genervt war und ihn die ganze Zeit mit hochrotem Kopf anschrie. Da fackelte der Wartende nicht lange und schob den Fiat (natürlich bei Grün) über die Kreuzung. Nun ratet mal, welchen Wagen der Hintermann fuhr. Ok ich gebe zu, vermutlich war das ein schlechter Film und die Aktion ziemlich asozial, aber cool war es doch irgendwie auch und vor allem wegen des Broncos. Der Bronco ist eben genau dieser Kastenförmige "Unhold" auf den ich so stehe. Nun gibt es seit einigen Jahren einen sympathischen Herren, der sich auf die Optimierung dieser 70er Jahre Broncos spezialisiert hat. Jonathan Ward hat zusammen mit seiner Frau die Firma Icon4x4 ins Leben gerufen und baut alte Broncos in LA komplett neu auf. Dabei legt er Wert auf aller höchste Qualität und modernste Technologie. Eigentlich handelt es sich dann natürlich nicht mehr um einen Oldtimer, aber zumindest optisch reichen diese Modelle noch recht nah heran, wenn man mal vom Fahrwerk und den LEDs absieht. Hier mal ein Video. Modernste Technik, unglaubliche Performance und immense Fahrfreude in einem Oldtimer? Ja, das geht - und wie! Die Warteliste ist lang und ab 150 Tsd. $ ist man dabei. Eine Bewertung muss ich Euch schuldig bleiben, da ich in Deutschland bisher erst ein Fahrzeug bei Mobile entdeckt habe und das sollte 170 Tsd. EUR kosten. Aber man weiß ja nie. Vielleicht kennt ja einer von Euch einen, der Einen kennt... Ich bin jedenfalls bereit. Alle Fotos stammen von icon4x4.com.
Projekt: Langstrecken-Gleiter für Familie mit GepäckAls Oldtimerliebhaber, der über eine recht weit verzweigte Familie verfügt, muss ich mir Gedanken über einen Langstrecken-Gleiter machen. Er soll unaufgeregt, zügig, sicher und zuverlässig meine Familie über mehrere Hundert Kilometer bewegen. Ein H-Kennzeichen wäre natürlich wünschenswert. Nach einiger Überlegung, bin ich auf drei Modellen hängen geblieben. Nr. 1 stelle ich Euch heute vor. Es handelt sich um den Meilenstein von Mercedes Benz - ein W126. Ich bin die alte S-Klasse bereits zweimal gefahren. Mein Onkel hat sie mir gern ausgeliehen. Es ist übrigens die erfolgreichste Limousine der Welt und wurde fast 900.000 mal gebaut. Das wundert mich nicht, denn sie erfüllt die zuvor beschriebenen Eigenschaften in höchster Perfektion (sofern man ein gutes Modell erwischt). Darüber hinaus, finde ich die, von Bruno Sacco designte Linienführung, sehr gelungen und zeitlos. Je älter Sie wird, umso besser gefällt sie mir. Das ist eine gute Basis für eine lange Beziehung. Im Vergleich zu heutigen Oberklasse Modellen, wirkt die "Staatskarosse" geradezu filligran. Die S-Klasse versprüht einen aristokratischen Charme, dem ich erlegen bin. Ein zeitloses, solides, luxuriöses, sicheres, zuverlässiges und schnelles Langstreckenfahrzeug. Es ist schwierig, noch stilvoller mit Familie zu reisen. Die Autobahn ist ihr Revier. Und das beste - im guten Zustand muss man ungefähr 10 Tsd. EUR investieren. Allerdings sollte man den Luxusgleiter auf der Hebebühne fachmännisch inspizieren, damit man nicht später die dicke Werkstattrechnung bekommt. Die Rostvorsorge war damals eher mau. Rostfreie Modelle sollte man ganz klar bevorzugen. Der Fahreindruck hat mich angenehm überrascht. Es kommt mir wirklich vor, wie ein Gleiten mit dem Snowboard durch frischen Neuschnee. So sind lange Autobahnstrecken recht mühelos zu meistern. Der Wagen wirkt sehr beruhigend und das überträgt sich auf den Fahrer. Kurven zählen natürlich zum Lieblingsrevier, aber dafür gibt es ja auch andere Spielzeuge. Ich rate zu den V8-Motoren, die gegenüber den V6 Aggregaten als langlebiger gelten. 300.000 Km Laufleistung und mehr, sind keine Seltenheit. Vielleicht schlage ich im nächsten Jahr zu, denn mein Firmenwagen überrascht eher mit hohem Wertverlust. Fotos: Mercedes-Benz AG
Bewertung (0-10 Punkte):
Fazit: 63 Punkte. Eine Familienlimousine als Meilenstein deutscher Ingenieurskunst zum "Schnäppchenpreis". Wertsteigerung garantiert. Mit geringem Kilometerstand und kompetent geprüft - KAUFEN! Der famos optimierte Porsche 911 der amerikanischen Firma Singer ist quasi das Schwarze Loch auf der Suche nach dem optimalen Alltagsrennwagen. Ich hatte ja moniert, dass mich ein 74er 911 zu sehr an den Käfer erinnert, aber der Singer... Leute, ich kann nicht mehr, denn das Herzrasen beim Betrachten dieser detailverliebten Optimierung, lässt mich schlaflos mit aufgestellten Armhaaren zurück. Alles dreht sich dann um die Frage, wie man jemals an dieses Modell kommen kann. Dieser Zustand hält zum Glück nur ein paar Minuten an. Also wieso passiert mir das? Schaut mal hier: Nun lässt sich trefflich streiten, ob die Felgen zu dick auftragen, aber muss man auch nicht. Ein 911er kann ja ruhig ein klein bisschen prollig sein. Aber die Gesamterscheinung ist phänomenal. Ich stehe auf die detailverliebte Besessenheit dieser Autoedelschmiede. Wie ich darauf komme? Schaut erneut hier: Eine moderne Interpretation des psychodelischen Karomusters aus dem 924er oder 928er in den späten 70er Jahren. Oder erinnert es doch an Burberry oder das beliebte Hahnentritt-Muster? Vermutlich steckt von allem etwas drin. Mich erinnert es jedenfalls an das Innenfutter des Jagdmantels meines Großvaters. Ach wie gern hätte ich ihn in diesem Wagen gesehen... Kommen wir nun zum ölverschmierten Motorraum: Den haben sie doch tatsächlich mit Rautengenähtem Leder in Wagenfarbe ausgekleidet. Diese verrückten Hunde! Versteht Ihr jetzt was ich meine? Ihr fragt Euch, was die Möhre kostet? Nun die Auguren berichten von mehreren 100 Tsd. $. Da wir uns ja gerade der EUR/$-Parität annähern, bleibt die Frage der Beschaffung wohl noch eine Weile ungeklärt, oder habt Ihr eine Idee? Eine Bewertung muss leider ausfallen, weil ich ihn noch nicht fahren konnte. Aber ich musste einfach über den Singer Porsche berichten. Gute Nacht und schnelle Träume! Alle Fotos stammen von der Singer homepage.
Godzilla würde dem unzerstörbaren und extrem zuverlässigen Nippon-Kraxler blind vertrauen. Schliesslich war er in fast jedem seiner Filme ein unverzichtbarer Begleiter der aufgeregten Japaner. Der FJ wurde in nur 5 Monaten in den 50er Jahren entwickelt und sollte eine Alternative zu Jeep und Landrover darstellen. Anfänglich würden nur 398 Stück für die Japanischen Forst- und Polizeibehörden gebaut. Der große Durchbruch kam erst in den 60ern. Als FJ leistete er 135 PS und war damit in den USA der meistverkaufteste Toyota. BJ steht übrigens für die Dieselvariante. Sein Image, das er als zuverlässig, praktisch und leicht zu reparieren gilt, verhalf ihm weltweit zu großer Anerkennung. Noch heute werden in Krisengebieten sehr häufig Toyotas verwendet. Die Enkel haben die guten Eigenschaften übernommen, aber als Ikone können nur die klassischen Modelle dienen. Ich hatte 2006 in Portugal das Vergnügen, einen BJ als Langversion zu fahren. Da es damals mit dem Surflehrer über Geröll-pisten und fast nicht fahrbare schmale Wege ging, hatte er keine Lust zu fahren und ich musste hinters Steuer. Ich sag Euch, das war ein mega Spass! Natürlich ist er unkomfortabel und spartanisch, aber das macht schliesslich seinen Reiz aus. Übrigens wurde ich als Kleinkind bereits im Unterbewusstsein von diesem Modell geprägt, denn er war 1980 mein erstes "ernsthaftes" RC-Car und hat mir viele Jahre sehr viel Freude bereitet (großer Dank an meine Eltern). Heute gibt es eine derartige Qualität vermutlich nicht mehr. Ich muss mal auf dem Dachboden nach ihm Ausschau halten. Das Modell unten sieht übrigens genau so aus. Ich hatte ihn nur als Cabrio. Aber wenn ich ihn so betrachte, hätte ich ihn auch gern in meiner Sammlung. Für einen guten Zustand muss man mehr als 20 Tsd. EUR bezahlen. Kein Schnäppchen, aber sicherlich ein gutes Investment. Übrigens baut die kalifornische Firma ICON diese Fahrzeuge mit neuster Technik auf. Das ist dann allerdings nach deutschen Maßstäben kein Oldtimer mehr und liegt preislich bei ca. 150 Tsd. EUR. Bewertung (0-10 Punkte):
Fazit: 70 Punkte. Godzilla's Liebling macht überall eine gute Figur und ist eine willkommene Abwechslung zu den "üblichen Verdächtigen". Allerdings ist die Ersatzteilsituation angespannt und das führt zu hohen Kosten. Also auch hier sollte man einem guten Zustand den Vorzug geben. Ein zuverlässiger Begleiter für fast alle Lebenslagen und wer weiß, was nach Fukushima noch so für Dinger durch die Gegend latschen werden. Da ist es doch beruhigend, wenn man auch abseits des Asphalts weiter kommt. Kaufen! BAM! Zeitsprung! Wir schreiben das Jahr 1964, denn hier liegt die vermeintliche Wurzel zur Ikonisierung des Minis. In dem Jahr trat Mini erstmals bei der Rallye Monte Carlo an. Dem Fahrer Patrick „Paddy“ Hopkirk und seinem Co-Piloten Henry Liddon war das Kunststück gelungen, sich mit dem britischen Kleinwagen gegen eine Übermacht deutlich leistungsstärkerer Konkurrenten durchzusetzen. Ihre fehlerfreie Hatz über Land- und Passstraßen, Eis und Schnee, enge Kurvenstrecken und steile Hänge legte zugleich den Grundstein dafür, dass aus dem Underdog und Favoritenschreck nicht nur ein Publikumsliebling, sondern auch eine Motorsport-Geschichte schrieb. Denn der classic Mini dominierte auch in den Folgejahren die Rallye Monte Carlo. Hopkirks finnische Teamkollegen Timo Mäkinen und Rauno Aaltonen fügten der Titelsammlung in den Jahren 1965 und 1967 zwei weitere „Monte“-Gesamtsiege hinzu. Paddy Hopkirk, inzwischen 81 Jahre alt, begeistert sich noch immer für das Fahrverhalten seines Siegerautos: „Der Mini war ein sehr fortschrittliches Auto, obwohl er nur ein kleiner Familienwagen war. Sein Frontantrieb und der vorn quer eingebaute Motor waren sehr vorteilhaft, genauso wie die Tatsache, dass das Auto klein war und die Straßen kurvig. Sie waren außerdem ziemlich schmal, was meiner Meinung nach auch ein Vorteil für uns war. Und wir hatten viel Glück, dass die Autos in Ordnung waren, dass alles zur richtigen Zeit passierte und zum richtigen Zeitpunkt zusammen kam.“ Vor allem im Heimatland des classic Mini wurde der Sieg enthusiastisch bejubelt. Der Ire Hopkirk erhielt ein Glückwunsch-Telegramm von der britischen Regierung, auch die Beatles gehörten zu den ersten Gratulanten. „Da kam eine Autogrammkarte der Beatles“, erinnert sich Hopkirk, „auf der geschrieben stand: ‚Jetzt bist Du einer von uns, Paddy.’ Es ist heute sehr schön, so etwas zu haben.“ Schaut Euch nur mal den Suchscheinwerfer auf dem Dach an. Damit verfügt die Rallyeversion über 8! Scheinwerfer. Das sind die kleinen Details, die die wahren Fans begeistern. Nur so kann man sich die exorbitante Summer, die kürzlich bei einer Versteigerung für eine Replika der Monte Carlo Version gezahlt wurde, erklären. Es waren sage und schreibe über 100 Tsd. Pfund. Weltweit wurde der Triumph des classic Mini bei der „Monte“ von Motorsport-Fans als Sensation gefeiert. Doch ganz aus heiterem Himmel kam er nicht. Das sportliche Talent war dem von Alec Issigonis, dem stellvertretenden Technischen Leiter der British Motor Corporation, entwickelten Kleinwagen bereits in die Wiege gelegt worden. Entdeckt hatte es als erster der Sportwagen-Konstrukteur John Cooper. Er gab den Anstoß zum Bau einer leistungsgesteigerten Version des anfangs nur 34 PS starken, aber dank seines Frontantriebs, seines geringen Gewichts, seiner breiten Spur und des vergleichsweise langen Radstands äußerst agilen Viersitzers und ebnete dem classic Mini damit auch den Weg auf die Rennstrecken und Rallyepisten. Mini hat sich unter der Regie von BMW genau diese sportlichen Tugenden bewahrt und in die Jetztzeit transferiert. Das "Go-cart-Feeling" gehört noch heute zur Serienausstattung eines Minis. Aber hier sei mir eine Bitte erlaubt:"Macht ihn wieder leichter und kleiner, damit man noch immer Mini meint, wenn man Mini sagt. ![]() Im Jahr 2000 wurde der letzte Mini classic vom Band gerollt. Er wurde mit nur 500 Stück als Cooper S Sondermodell der last edition gebührend gefeiert. Auf dem Markt habe ich dieses Modell allerdings noch nie zum Kauf gesehen. Wenn Ihr einen ganz ursprünglichen Mini erwerben möchtet, solltet Ihr Euch das Modell 850 näher ansehen. Diese Fahrzeuge bestechen durch Purismus und Ursprünglichkeit und die Preise ziehen hier am stärksten an. Der Mini classic wurde zum Ende der 90er Jahre viel komfortabler und leistungsstärker. Hier ist der Fokus auf spezielle Sondermodelle sicherlich am interessantesten. Fotos: BMW, thelastminis.com Bewertung (0-10 Punkte):
Fazit: 65 Punkte. Geringes Gewicht und dadurch große Fahrfreude gepaart mit zeitlosem Design und geringen Abmessungen, so stellt der Mini classic eine perfekte "Rennsemmel" für den urbanen Raum dar. Gute Modelle aus dem Ende der 90er Jahre kosten ca. 10 Tsd. EUR. Für die älteren muss man bereits eher 15 Tod. EUR einkalkulieren. Aber das lohnt sich. Ich glaub ich werd schwach... Bei Startpreisen von ca. 6 Tsd. EUR für fahrbereite Fahrzeuge, kann man durchaus der Verlockung erliegen, sich dieses Exemplar britischer Automobilkunst zuzulegen. Allerdings ist das Risiko schwer wiegender Schäden recht hoch und kann schnell ans Eingemachte gehen. Der jugendlich unbedarfte Oldtimernovize mag sich vielleicht denken - was interessiert mich schon das Eingemachte, wird schon schief gehen. Ja, vermutlich wird es das, denn hinzu kommen die Fixkosten für Reparaturstau-Exemplare, die schnell exorbitant werden können. Erst ab 15 Tsd. EUR finden sich alltagstaugliche XJ6 mit Laufleistungen unter 100.000 Kilometer. Sind diese dann noch Scheckheft gepflegt und verfügen über neuen TÜV, steht dem Vergnügen nicht mehr viel im Weg, zumal ein H-Kennzeichen für überschaubare Unterhaltskosten sorgt. Selbst Topautos in der bevorzugten, opulenten Daimler-Ausführung kosten selten über 20 Tsd. EUR. Die höheren Spritkosten werden durch den Wertzuwachs mehr als kompensiert. Allerdings sollte sich in der Nähe, eine auf englische Oldtimer spezialisiert Werkstatt befinden, bzw. ein Experte greifbar sein, der beim Kauf berät und später zur Seite steht. Es wird Zeit, sich gute, unrestaurierte XJ6 Exemplare zu sichern, denn noch vor zwei Jahren musste man, für einen guten Zustand durchschnittlich etwa 10 Tsd. EUR weniger bezahlen . Manch ein Besitzer ertappt sich vermutlich dabei, sich als Darsteller eines alten Bond-Streifens zu fühlen, wenn er in diesem wunderschönem Klassiker sitzt und sein Blick über Echtholz Armaturen und duftende Ledersitze streift. Das ist doch eine angenehme Begleiterscheinung, wenn man auf Bond-Filme steht. Die Möglichkeit, seine kleine Familie mit leichtem Gepäck auszuführen und erhaben wie ein echter Gentleman über schlechte Landstraßen zu criusen, ist doch auch eine sehr attraktive Vorstellung, zumal stilsicheres Reisen zu den Stärken dieses Modells zählt. Bewertung (0-10 Punkte):
Fazit: 58 Punkte. Sichert Euch jetzt diesen Klassiker, wenn Ihr britisches Understatement mögt und ein elegantes sowie zeitloses Design schätzt. Sofern entspanntes cruisen wichtiger ist, als eine schnelle Gangart, seid Ihr hier richtig. Wichtig ist, aufgrund der komplexen Technik, lieber etwas mehr Geld beim Erwerb in die Hand zu nehmen, damit man ein gutes Exemplar erwischt. Das wird sich langfristig auszahlen. ![]() Ein Buggy im Winter? Ja, ich nenne Euch gleich zwei Gründe. Erstens den profan materiellen - jetzt kann man ihn vermutlich etwas günstiger erwerben (falls der VW Mitarbeiter bereits seinen Abgasreduzierten Touran bestellt hat und nun unbedingt die Kohle braucht) oder zweitens, weil er einfach geil ist und im Winter noch mehr "Leuchtturmväter"* produziert . Genug der Laberei und Fokus auf dieses Mörderspass-Ikonenteil: Was soll ich noch sagen, wenn ihn bereits Steve Mc Queen als Thomas Crown durch die Dünen jagd. Ja, er bzw. sie jagen, also sie rasen ohne mit den Wimpern zu zucken. Manchmal fliegen sie sogar und seine Beifahrerin versucht eigentlich permanent zu schreien, so geil findet sie das... Youtube: http://youtu.be/N6vogI1JZZg Gibt es ein besseres Werbevideo für den taumelnden VW-Konzern?! Damals, als noch keiner wußte, was CO2 ausser Sprudel noch so macht, ja da war die Autowelt noch in Ordnung, das Kino hat 50 Pfennig gekostet und im Sparmarkt hörte man im 10 sek Abstand:"Coca Cola nur 19 Pfennige, Pfennige, Pfennige!" Ok, jetzt hab ich mich wohl geoutet, aber so alt bin ich nunmal. Zurück zur orangen Gefahr - es zeigt sich mal wieder, wie mit dem Presslufthammer mitten ins Gesicht gemeisselt: Spaß ist nicht gleich teuer! Leute, nehmt Eure iPhones zur Hand und sucht Euch einen Buggy, denn der nächste Schnee kommt bestimmt und dann wird die Fahrt durch die City "gepimpt"... Ich hatte selten so viel Spass mit so wenig PS. Hey Willys, ich bleib Dir treu! Bewertung (0-10 Punkte):
Fazit: 62 Punkte. Super Design, von Steve Mc Queen geadelt, mit ca. 12 Tsd. EUR noch erschwinglich, günstige Reparaturen, Käfer Technik, große Fahrfreude, cooler Sound (muss man sich allerdings drum kümmern) und offener Spass im Gelände - da kann ja nur noch ein Evoque Cabrio mithalten (kl. Spass). Kaufen! *Leuchtturmväter sind meistens Männer zwischen 35 und 45 Jahren, die den ganzen Körper mit drehen, wenn eine Ikone ihren Weg kreuzt. Liebevoll die "Knutschkugel" genannt. In den 90er Jahren war er die Krönung der Vesparisti (bei uns auch gern als Popper bezeichnet), die nicht nur endlich 18 Jahre alt geworden sind, sondern auch irgendwie etwas mehr Geld hatten. Das Auto kam besonders gut in der Damenwelt an, denn wer so ein "niedliches" Auto fährt, muss ja einen guten Charakter haben. Ausserdem konnte man so auch mal ins Autokino oder im Wald heimlich knutschen. Vielleicht rührt die Namensgebung auch daher?! Cool war das Sonnendach, das bis fast über die ganze Fahrgastzelle ging. Mit seinen 2,97 Metern war er anfangs gar nicht dafür gedacht, vier Personen Platz zu bieten. Der Plan sah einen Zweisitzer vor - schließlich gab es bei Fiat bereits den viersitzigen 600. Der Chefkonstrukteur Dante Giacosa legte besonderen Wert darauf, dass sein neuer Kleiner trotz winziger Abmessungen einigermaßen robust war. Auch eine gefällige Form sollte er bekommen. Das ganze musste sich dann noch zu einem attraktiven Preis verkaufen lassen. Anfangs war er zunächst trotz aller Knuffigkeit nicht wirklich beliebt. Dafür gab es vor allem zwei Gründe: Zum einen mochten sich viele Interessenten nicht mit den nur zwei Sitzplätzen zufrieden geben. Zum Anderen wurde das Urmodell von einem luftgekühlten Zweizylinder im Heck mit nur 480 Kubikzentimetern Hubraum und 9,6 kW/13 PS angetrieben, was gerade mal für 85 km/h reichte. Auch die «Komfortausstattung» des Ur-500ers zeigte sich bescheiden: Es gab nicht einmal Fensterkurbeln. Obwohl der Fiat 500 wahrlich kein Fahrzeug ist, das auf Anhieb mit dem Begriff Sportlichkeit verbunden wird, blieb Leistung ein Thema. Bereits 1958 nahm das Werk den 500 Sport als weitere Modellvariante ins Programm auf. Sage und schreibe 15,8 kW/21,5 PS röhrten im Heck und erlaubten bis zu 105 km/h. Auch die Tuner fanden im Fiat 500 ein dankbares Objekt für ihre Bastelkünste. Was sie auf die winzigen 12-Zoll-Räder stellten, war aber eher etwas für besonders Wagemutige. Bewertung (0-10 Punkte):
Fazit: 58 Punkte. Die Knutschkugel ist vielleicht ja auch mal eine Idee für eine etwas in die Jahre gekommene Beziehung. Man wird darin automatisch wieder jünger und sitzt so nah nebeneinander, dass ein Kuss keiner großen Anstrengung bedarf. Und in den immer voller werdenden Innenstädten hat er natürlich große Vorzüge mit eingebauter "Sympathievorfahrt". Im Guten Zustand kostet er aktuell ca. 5 Tsd. EUR. Wenig Geld für großen Kult! Seit nunmehr 15 Jahren spukt das wohl iconesceste Familienauto überhaupt durch meinen Kopf. Er ist für mich der Urvater aller 4-Sitzigen Sportcoupe´s und erblickte erstmals 1968 das Licht der Öffentlichkeit. Wie staunten wir noch vor ein paar Jahren, als Porsche den Panamera präsentierte?! Oh, ah, ein Porsche mit vier vollwertigen und gleichartigen Einzelsitzen?! Das ist ja toll - nun ja in gewissen Kreisen erfreut sich der Panamera mittlerweile auch einer wachsenden Beliebtheit (Vorstadt-Hauptstadt-Rapper, die böse tun, aber ganz lieb sind, oder unlustige Windbeutel, die sich in Olympiastadien über Ihre Freundin lustig machen). Bevor ich weiter abschweife, zurück zu meinem Familientip. Ok, Mami oder Papi sollten schon liquiditätstechnisch nicht auf der "Brennsuppn dauergeschwommen sein" (sag man hier manchmal so), um diese Ikone als Familienwagen zu nutzen, aber so was soll es ja auch geben. Also ich könnte mich jedesmal wieder in meine Sitzfläche beissen, wenn ich an den 18.7.2010 denke, wo mich ein sympathischer Herr, nach Bewunderung seines silbernen Espadas, fragte, ob ich ihn nicht erwerben möchte. Ok, die damals aufgerufenen 50 Tsd. EUR sind auch heute noch ziemlich heftig, aber wenn man sich den Markt anschaut und Espadas mittlerweile das 3 bis 4 fache bringen, hätte Papi ein ganz gutes Renditchen erzielt. Aber halt, den gibt man ja nie wieder her... also Schwamm drüber! Foto: automodels.net Foto: autophotosite.com Bewertung (0-10 Punkte):
Fazit: 66 Punkte. Ein guter Wert für meinen Familientip. Er sieht in natura noch spektakulärer aus und vier Erwachsene können verdammt viel Spass haben. Leider sieht man ihn nur noch selten. Einige Exemplare leben tief unten in den Bergen der Schweiz. Also falls Ihr mal einen seht, quatscht doch mal den Eigentümer an. Vielleicht macht er Euch eine gute Offer. Alles um 50 Tsd. kann man fast blind kaufen, oder mir weitersagen ;). Über den alten 911er ist ja bestimmt schon alles gesagt und geschrieben wurden, aber dennoch oder gerade deswegen muss ich ihn hier bewerten. Ich hatte das Vergnügen durch einen guten Freund und ehemaligen Londoner Investmentbanker in den Genuss einer Fahrt zu kommen. Ich war sofort von der Direktheit begeistert, die mir die Haare aufgestellt hat. Der alte 911er hat nichts von seinen Renngenen verloren und berührt fast alle Sinne. Dabei bohrt er sich mit seinem unvergleichlichen Sound direkt ins Herz des am Volant kauernden endusers. Nervös sucht man nach der erstbesten Rennstrecke. Aber da ich immer ehrlich bin, muss ich zugeben, dass er mich in einigen Details schon stark an einen VW Käfer erinnert. Aber das finde ich eher sympathisch. Bewertung (0-10 Punkte):
Fazit: 65Punkte. Ingenieurskunst made in Zuffenhausen, wundervolles Design, sehr hohe Fahrfreude. Der 911er wird von fast allen geliebt. Die hohe Bekanntheit und das Nachwachsen neuer 911er-Jünger ließen die Preise explodieren. Es ist fast aussichtslos einen guten und bezahlbaren 911er zu finden. Wer einen besitzt weiß das und gibt ihn nicht her. Der Alfetta ist die günstigere Alternative zum Bertone Coupe', dem Spider oder der Gulia. Im Jahr 1974 erblickte er den südeuropäischen Teer. Der gelungene Zweitürer ist eine Kreuzung aus Gran Tourismo und Limousine. Gute Exemplare sind noch unter 10 Tsd. EUR zu finden. Der Alfetta wurde bis 1986 gebaut und ist heutzutage recht selten im Strassenbild zu finden. Ob das an der schlechten Rostvorsorge oder der Reparaturanfälligkeit liegt, bleibt dahingestellt. Bewertung (0-10 Punkte):
Fazit: 55Punkte. Italienische Lebensart, zeitloses Design, viel Fahrfreude, ein toller 2l Motor. Das alles für unter 10 Tsd. EUR. Zugreifen und genau prüfen. Bei alten Alfas zahlt sich der Blick unters Auto immer aus. Auf der Suche nach dem heiligen Gelände-Gral landet man schnell beim Mercedes G-Modell. Die Allradikone geht stramm auf die 40 zu und wird noch immer fast unverändert gebaut. Die wahre Lebendigkeit erfährt man bei einer Ausfahrt mit frühen Modellen. Wenn es um die Mercedes G-Klasse geht, spalten sich die Geister. Ist der Offroader aus Stuttgart ein Anachronismus oder einfach nur eine Legende? In jedem Fall spendiert Daimler dem G-Modell nun nochmals neue Motoren! Im Mercedes G 500 arbeitet künftig ein neuer V8-Biturbo mit 4,0 Liter Hubraum, der 422 PS und bis zu 610 Newtonmeter Drehmoment an die vier Räder der G-Klasse verteilt. Trotz ihres üppigen Gewichts geht es dann in 5,9 Sekunden von 0 auf 100, der rüstige Rentner lässt damit so manchen Jungspund ganz locker hinter sich. Was stellt sich sperrig in den Wind wie eine Burg, ist aber 215 km/h schnell? Ein G-Modell. Und was hatte sich die Bundeswehr als Nachfolger für den kippligen VW Iltis ausgesucht? Ebenfalls das G-Modell. Man kann diesen Blechkasten mit Stern leicht unterschätzen: Er kann so ziemlich alles. Ist sich für nichts zu schade. Und hält eine Ewigkeit. Tatsächlich hatte Mercedes viel vor, als 1972 die Ampel für das Projekt auf Grün sprang. Den besten Geländewagen der Welt wollten sie konstruieren, einen, der besser kraxelt als ein Jeep oder Land Rover. Und der sich auf der Straße so sicher fährt wie ein normales Auto. Ein gutes Auto, versteht sich. Herausgekommen ist 1979 der G. Gibt es einen genialeren, einen einfacheren Namen für einen Geländewagen als: G?
Bewertung (0-10 Punkte):
Fazit: 78 Punkte. G steht für hohe Qualität, geringen Wertverlust bzw. bei den guten älteren Baureihen für Wertsteigerungspotenzial. Er kann im Gelände alles und macht auf der Strasse auch eine gute Figur. Gute Modelle aus den 80ern kosten ca. 20 Tsd. EUR. KAUFEN, wenn man einen Kumpel für die Ewigkeit sucht, mit dem man auch fast Pferde stehlen kann. Fotos: Merceds Benz Der Bertone genießt, vor allem als Kantenhaube, immer größere Beliebtheit. Kein Wunder, wo er doch von der Designikone "Bertone" gestylt wurde und nicht nur extrem leichtfüßig um die Kurven wieselt. Nein, er verfügt auch über einen tollen und besonders drehfreudigen Motor. Trotz der, für heutige Maßstäbe, geringen Abmessungen, bietet er Platz für eine Kleinfamilie. Er wiegt nur eine Tonne und ist demnach auch ein richtig gutes Spassauto für kurvenreiche Landstraßen. Besonders leichtfüßig wird es, wenn man den Kofferraum nicht nutzt. Spannend finde ich die Modelle vor 1970 mit tollem Armaturenbrett aus Echtholz. Der 1,3 l Motor mit 89 PS reicht eigentlich schon aus, um Fahrfreude made in Italy zu erleben, aber als bestes Investment gilt der selten zu findende 1,6 l Motor. Man erkennt ihn übrigens an den zwei horizontalen Chromstreifen im Kühlergrill (kleiner Insider). Hat man eher "Ambitionen" an historischen Bergrennen teilzunehmen (hatte ich, bevor der Nachwuchs kam --> aufgeschoben ist nicht aufgehoben), sollte man die 2 l Version wählen. Diese läßt sich ohne großen Aufwand auf 150 PS tunen. Diese Modelle galten in den 70er Jahren als "Porsche-Schreck". Heiß begehrt sind die Umbauten auf die GTA-Version. Die sind zwangsläufig häufiger zu finden, als originale GTAs, denn echte Modelle kosten bereits über 100 Tsd. EUR. Ein guter Bertone GT ist aktuell für 20-25 Tsd. EUR zu finden. Auch hier gilt, wie bei allen Alfas. Prüfe Schweller und Unterboden! Bewertung (0-10 Punkte):
Fazit: 65Punkte. Italienische Lebensart, zeitloses Design, viel Fahrfreude, ein toller Motor. Wenige gute Modelle auf dem Markt. Im guten Zustand zugreifen, denn die Preise sollten weiter steigen. Der Porsche 924 wird ja noch immer häufig Bauernporsche genannt. Da wird dann gern damit argumentiert, dass es eigentlich kein echter Porsche sei und ihn sich jeder "Bauer" kaufen könne. Ich möchte mich natürlich nicht despektierlich über Bauern äussern. Der Porsche 924 ist ein Sportwagen, den die Porsche AG 1976 bis 1988 produzierte. Ursprünglich als Nachfolger des VW-Porsche 914 für VW konstruiert, brachte Porsche den Wagen als eigenes Einsteigermodell unterhalb des Typs 911 auf den Markt. Der 924 war das erste Auto von Porsche mit einem wassergekühlten Frontmotor und dem Transaxle-Antriebskonzept und war Ausdruck einer Abkehr vom technischen Konzept der zuvor gebauten Modelle mit luftgekühlten Heckmotoren. Der 924 wurde wegen seiner vom Volkswagen-Konzern stammenden Teile, wie dem 2-Liter-Motor, oftmals nicht als vollwertiger Porsche-Sportwagen angesehen. Erst seit den 2010er-Jahren erhält das Modell als Old-und Youngtimer mehr Anerkennung. Bewertung (0-10 Punkte):
Fazit: 53 Punkte. Eine schlafende Ikone, die sicherlich in naher Zukunft eine hohe Nachfrage erfahren wird. Gute Modelle kosten ca. 10 Tsd. EUR. Jetzt KAUFEN, wenn man einen günstigen Sportwagen sucht! ![]() Der Range Rover ist einer der Urväter der “Sports Utility Vehicles”, kurz “SUV”. Dabei ist er seinen modernen Nachfahren in puncto Geländegängigkeit sogar oft überlegen. Längst sind Fahrzeuge der ersten Serie anerkannte Klassiker und dabei so zeitlos, dass sie noch heute eine sehr stilvolle Möglichkeit bieten, die ganze Familie standesgemäß zum abgelegenen Landsitz zu chauffieren – nicht nur in Großbritannien und nicht nur für aristokratische Landlords. Greifen Sie zu, denn billiger werden gute Ranges nicht … Gute Fahrzeuge, die rostfrei sind und keinen Wartungsstau aufweisen, bewegen sich mittlerweile zwischen 30 und 60 Tsd. EUR. Die Preise schiessen gerade in die Höhe, weil das Angebot guter Modelle sehr gering ist und immer mehr auf den Geschmack kommen. Kein Wunder, denn er ist bis auf einige Ausnahmen eckig und das strahlt doch, zumindest designtechnisch, nachhaltige Beständigkeit aus. Bewertung (0-10 Punkte):
Fazit: 80 Punkte. Eine zeitlose Ikone, quasi die Eier legende Wollmilchsau im Oldtimersegment. KAUFEN! Ich habe meinen Willys 2008 erworben, nachdem ich ca. 15 Jahre nach einem guten Modell gesucht habe. Seitdem hatte ich keine nennenswerten Ausfälle. Natürlich sollte man ihn jährlich abschmieren und mit frischem Öl versorgen, aber das versteht sich von selbst. Er ist wie ein grünes Schweizer Messer, was man allerdings erweitern kann. Juli 2011 - Die Marke Jeep feiert ihr 70-jähriges Jubiläum. Am 15. Juli 1941 unterzeichneten die U.S. Army und der kleine amerikanische Automobilhersteller Willys-Overland einen Vertrag über die Produktion von 16.000 „Willys", einem wendigen, robusten und zuverlässigen Militärfahrzeug. Zuvor informierte das U.S. Militär bereits im Jahr 1940 die Automobilhersteller über seinen Bedarf für ein "leichtes Aufklärungsfahrzeug" als Ersatz für das damalige Armee-Motorrad und die modifizierten Ford Model-T Fahrzeuge. Die Armee lud 135 Hersteller ein, sich um die Produktion zu bewerben und entwickelte eine umfangreiche Liste an Spezifikationen, die das neue Fahrzeug erfüllen sollte. Unter anderem sollte das leichte Aufklärungsfahrzeug folgende Eigenschaften besitzen:
Unter der Haube des Originals von 1944 rumort der 2,2 Liter große Vierzylindermotor mit dem Spitznamen "Go-Devil" vor sich hin wie ein Spieß bei der Grundausbildung. Das urwüchsige Aggregat mit den seitlich stehenden Ventilen leistet stramme 61 PS und war der Hauptgrund dafür, weshalb die Armee 1941 nach einer Ausschreibung während des Zweiten Weltkriegs das Modell von Willys-Overland auswählte.
Bewertung (0-10 Punkte):
Fazit: 69 Punkte. Der Ursprung aller Geländewagen und Vorbild für den Land Rover Defender. KAUFEN, wenn das Geld übrig ist. Der Defender Heritage ist einer der letzten Vertreter seiner Art, denn im Grunde genommen wurde er 68 Jahre lang fast unverändert gebaut. Natürlich wurde er nach und nach verbessert, optimiert und an rechtliche Vorgaben angepasst. Leider konnte das Land Rover auf Dauer nicht mehr durchhalten, denn die ab 2016 geltenden Zulassungsvoraussetzungen schreiben einen verbesserten Fußgängerschutz und schärfere Emissionsminderungen vor. Das war nunmehr wirtschaftlich unrentabel und katapultierte den Defender nun vollends in den Ikonenstatus. Dies lässt sich seit ca. 2 Jahren aus an massiven Preissteigerungen ablesen. Man kann das letzte Modell durchaus als einen der letzten Neuwagenoldtimer bezeichnen. Dieses limitierte Sondermodell, gibt es in Deutschland nur 500 mal. Er wurde in dem original Farbton von 1948 lackiert (nur in metallic) und erinnert mit seinem sehr ursprünglichen Auftritt stark an die historischen Großväter bzw. er soll daran erinnern. Eins ist sicher - Er polarisiert. Entweder er wird geliebt oder gehasst. Ich habe mich für Ersteres entschieden, denn er ist schon jetzt eine Legende britischer "Autobilkunst". Manche Augenblicke sind symbolträchtig, selbst wenn es nur um ein Stück Pappe in der Hand geht. „Make your own model“, empfiehlt Land Rover der kleinen Schar von Besuchern, die auf die Insel Islay gekommen sind, um den Defender von der Wiege bis zur Bahre zu begleiten. So steht es auf dem Umschlag der Mappe, enthalten ist das Modell 110 Experience zum Ausstanzen und Falten. Gute Idee, das Selbermachen wird bald die einzige Möglichkeit sein, einen Neuen zu bekommen, denn die Produktion wird eingestellt. Wenigstens hat der Bastler die Fertigungsqualität selbst in der Hand. Bewertung (0-10 Punkte):
Fazit: 81 Punkte. Modernster Oldtimer, den man gerade erwerben kann. KAUFEN, wenn man noch dran kommt! Aktuelle Angebotspreise für den Defender 110 bewegen sich zwischen 55 und 90 Tsd. EUR. Fotos: Land Rover |
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December 2017
AutorIch heiße Heiko und bin seit 1980 mit dem Oldtimervirus befallen. Soweit ich mich recht erinnere, begann das mit dem Aufbau meiner Siku-Modellautosammlung. Zu der Zeit war ich zwar meistens in Bodennähe unterwegs, aber das Bespielen von klassischen Blechmodellen sollte meinen Mobilitätsgeschmack prägen. Einen Teil davon möchte ich gern mit Euch teilen. Ich bewerte die Ikonen nach meinen subjektiven Kriterien und hoffe Euch damit eine Hilfestellung zu bieten und eine Kaufentscheidung zu vereinfachen. Diesen Blog schreibe ich aus purer Leidenschaft zu altem Blech. Ab und an kann natürlich auch mal etwas Modernes dazwischen kommen. Kategorien |